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Panama, 18.01.-06.02.2015

18.1.2015 Grenzübertritt und erste Erfahrungen

Die Grenzüberquerung nach Panama ist supereinfach, schnell und stressfrei! Der Himmel ist dunkel überzogen während wir an Bananenplantagen entlang Richtung Almirante fahren wo die Boote zu den Bocas Inseln ablegen. Anhand der vielen einfachen Hütten und deren Umgebung spüren wir die Armut in diesem Landesteil. Wir fühlen uns wie im Dschungel, die Landschaft, die Regen-/ und Nebelwälder sind sehr beeindruckend. Schade, dass das Wetter nicht besser ist, aber so ist's halt auf der karibischen Seite. Wir fahren weiter über den Pass Richtung Pazifik; die Sonne lacht uns wieder entgegen, die Temperaturen steigen und wir finden einen wunderschönen Platz am Fluss. Bekanntschaften gibts eine um die andere....betrunkene, spanischesprechende Bewohner der Umgebung erfreuen sich des fremden Besuches an Ihrem Fluss. Zwei davon leuchten uns mitten in der Nacht mit dem Natel durchs Guckloch hindurch an, wir schrecken hoch; sehen nichts!!! Scheisse, was ist denn hier los??? Wir verstehen bald das sie mit uns Bier trinken möchten...beruhigt lehnen wir   dankend ab! Morgens trinken wir Kaffee und freuen uns auf den gemütlichen Tag hier der sich aber zunehmends in einen Nervtötenden verwandelt. Weshalb? Wir werden belagert; Erst Kinder, wir verschenken Süsses und dem Jungen ein Fussballshirt, er spielt mit dem Ipad, wir machen Videos vom Brückenspringen, bekommen frische Ananas und gekochten Reis. Erst machts noch Spass...doch das ganze nimmt ein ungeahntes Ausmass an: Plötzlich Betrunkene um uns herum, sie wollen Bier, Geld, Zigaretten, Geschenke, Essen, noch ein T-Shirt....wir kommen nicht damit zurecht und flüchten nach 5 Stunden Massenbelagerung an die Pazifikküste nach Las Lajas. Welch ein wunderbarer Ort der Ruhe....

19.-21.01.2015 Playa Las Lajas

Drei Tage bleiben wir am wunderschönen Strand von Las Lajas. Faulenzen, baden, spazieren...und die Sonnenuntergänge geniessen, die sind wieder mal der Wahnsinn!!! 

22.01.2015 Santa Catalina

Jetzt zieht's uns weiter, wir fahren auf Empfehlung nicht der Panamericana entlang, die soll auf diesem Abschnitt in katastrophalem Zustand sein, sondern auf Umwegen nach Santa Catalina. Die Landschaft ist so schön das wir uns kaum satt sehen können. Hier wurden 2010 die Surfweltmeisterschaften ausgetragen und wir sind gwundrig auf das Surferparadies Nummer 1 in Panama...Es entpuppt sich als kleines Dörfli mit kleinem Strand und wenig rundherum. Wir finden einen Platz direkt am Beach neben dem Surfshop und geniessen von hier aus das gemächliche Treiben der Leute. 

23.01.2015 Playa Blanca, Playa Santa Clara

Heute haben wir 30'000 Kilometer erreicht und uns gefragt wie oft wir wohl schon getankt haben? Hier tun wir es besonders gerne denn in Panama kostet ein Liter Diesel -.64 Rappen. An der Playa Blanca, einer der angeblich schönsten Strände an der Pazifikküste sehen wir erstmals deutlich wie sich das Land verändert. Viele Amis setzten sich in Panama zur Ruhe, wofür sie aber ihren Standard brauchen. Hier z.B. eine geschlossene! Kleinstadt wo sie sich ein Häuschen kaufen oder eine Wohnung im Hochhaus, der Strand wird künstlich erbaut (obwohl es am Meer liegt) mit Restaurants etc. Ein Schock nach der Welt die wir bis jetzt gesehen haben. Am ganzen Strand kein Zugang, ausser du bewohnst ein Edelhotel...wir fahren mit unserem eigenen Hotel auf vier Rädern weiter an den nächsten Strand. Dort ist es weniger verbaut und die Einheimischen haben noch Strandzugang. Beim spazieren aber sehen wir das sich auch hier, diesmal einfach die superreichen, niedergelassen haben. Direkt am Meer, kilometerlang riiiiiesige Villen, eine nach der anderen, schön versteckt in der grünen Umgebung. Wir sind solche Anblicke in Mittelamerika nicht gewohnt.

24.1.2015 El Valle, der grösste bewohnte Vulkankrater der Welt

Nach der Dschungelwanderung zum Wasserfall schlendern wir durchs Städtchen und besuchen den Markt. Wir haben einen Tipp von Schweizern bekommen das man eine asphaltierte Strasse hochfahren kann um den Ausblick zu geniessen. Auf halber Strecke fragen wir uns was wir hier eigentlich tun??? Die Strasse wird so halsbrecherisch steil das die Räder durchdrehen, es stinkt gewaltig, das Auto piept und schreit nach Bremsflüssigkeit: nicht weiterfahren! leuchtet auf. Haiaiai...wieschnell sind wir jetzt wieder in so eine Situation gekommen wo wir uns immer wieder sagen wir machen das NICHT mehr! Die Strasse wird noch steiler, für uns nicht mehr befahrbar, wir stellens hin und gehen den Rest zu Fuss. Die Aussicht ist dann vor allem auf dem Rückweg toll und wir zunehmends beruhigter, die Bremsen haben nicht versagt! Zum zweiten Mal in einem halben Jahr finden wir ein Schweizer Restaurant und schlagen uns den Bauch voll mit Schnitzel und Cordonbleu. Eigentlich möchten wir lieber noch eine ruhige Nacht am Beach verbringen doch wir finden keinen Platz und fahren direkt nach Panama-Stadt. 

25.1.2015 Miraflores Schleusen und ein fieser Dieb

Wir fahren mit den Velos dem Kanal entlang zu den Miraflores Schleusen und geniessen den ganzen Tag dort. Tankriesen, Frachtschiffe, kleine Segelboote, und andere Schiffe passieren die Schleusen. Zum Abschluss ein riesiges Kreuzfahrtschiff; das Highligt des Tages! Es füllt bis auf den letzten cm den Kanal aus. Und dann stehen da all die Leute die diese Kanaldurchfahrt gebucht haben draussen auf ihren Balkonen, winken oder halten Plakate in die Höhe. Es ist extrem spannend dieses Schauspiel zu beobachten. Beeindruckt treten wir den Heimweg an und setzen uns vor unseren Bus um die Schiffe zu beobachten. Crash....!!!! Scheisse, da ist einer in unser Auto reingefahren. Wir springen vom Stuhl auf und halten das Auto an. Trotz des lauten Zusammentütschgeräuschs können wir nichts defektes an unserem Auto entdecken und die anderen machen sich schnellstens aus dem Staub. Ich entdecke das unsere Fahrertüre angelehnt aber nicht mehr geschlossen ist. Frage Ralf ob er sie geöffnet hat: nein! Hat da jemand was rausgeklaut? Wir checken ab, alles noch da. Zwei Stunden später will ich Wasser kaufen, möchte das Portemonnaie aus dem Rucksack nehmen den wir heute dabei hatten. Er ist nicht mehr da; jetzt wissen wir was gestohlen wurde! Scheisse: unsere Bankkarten, ID, Führerausweis, Bargeld, mein Natel, die grosse Kamera und sonstiger Kleinkram; alles weg! Man kann sich ja vorstellen wieviel Telefonanrufe und Nerven uns das ganze gekostet hat. Tausend Flüche zum Himmel! 

26.1.2015 Polizei von Morgen früh bis Abends spät

Wir schwingen unsere Füdle um 10 Uhr Morgens wieder aufs Fahrrad und quälen uns durch das Riesenmoloch Panama-Stadt auf der Suche nach der Polizeistation. Der Weg führt uns durch Gassen und Strassen die uns sehr beeindrucken; kein Panama-City für Touristen! Wir werden von A nach B nach C nach D nach F ......geschickt, geben vier Mal alles an uns beginnen immer wieder von vorne. Wir verlieren fast die Nerven. 7 Stunden später halten wir endlich das Protokoll für die Versicherung in der Hand! Über die wunderschön angelegte Umfahrung von Panamas Altstadt mit Blick auf die Wolkenkratzer fahren wir völlig erledigt nach Hause. Erleichtert aber mit den Nerven fast am Ende versuchen wir den Abend zu geniessen. Sowas nennt man dann definitiv einen Scheisstag! 

27.1.2015 Panama-City Tour

Panama zu Fuss, da kommst du nirgendwo hin, also nochmals ab auf den Drahtesel. Wir erkunden die Altstadt, besuchen den Fischmarkt wo sich vor allem die Einheimischen verpflegen. An jeder Ecke kommt eine neue Welt zum Vorschein. Uralte Häuser, dann ein Edelhotel, ein Glaceladen wie das Paradies auf Erden und der Preis so hoch wie ein Wolkenkratzer, aber auch der Veloeismann der Eis vom Block abkratzt und Sirup darübergiesst. Ess-/ und Markstände eine Strasse weiter teuere Sportgeschäfte. Die Schrottkarre reiht sich mit dem Porsche in den Stau. Eine Welt voller Gegensätze so nah und so durchmischt wie ich es noch nirgendwo sonst gesehen habe. Wieder zurück lernen wir Max und Heidi kennen. Seit sechs Jahren reisen sie durch die Welt, sind von der Schweiz bis nach Australien gefahren. Jetzt haben sie ihren Suiza von Australien nach Panama verschifft und heute abgeholt. Wir essen Znacht im Balboa Yachtclub und werden dann auf eine Flasche Wein in den Suiza eingeladen. Die zwei haben so viele Geschichten zu erzählen, da schlägt das Reiseherz vor lauter Begeisterung höher. 

28.1.2015 Karibikküste

Bevor wir uns von der City verabschieden fahren wir auf dem Amador Causeway ins Meer hinaus zum Yachthafen. Diese Strasse wurde aufgeschüttet mit dem Aushubmaterial des Kanals. Dann gehts auf die andere Seite Panamas an die Karibikküste bis nach Portobelo. Die Landschaft und das Meer ist wild, es ist windig, die Sonne wechselt sich mit dem Regen ab. Am Abend fahren wir zu den Gatun-Schleusen. Dort können wir nach laaangem warten mit dem Auto die Schleusen durchfahren was ein riesiges Erlebnis ist. Wenn wir dann schon mal hinter den Schleusen sind wollen wir gleich hier übernachten. Der erste Versuch scheitert, wir werden wegeschickt. Wir versuchens weiter hinten, dasselbe nochmals. Aber sie schicken uns nicht einfach weg sondern fahren uns vor zur 8 km entfernten Polizeistation in Colon damit wir einen sicheren Schlafplatz haben. Wieder einmal mehr sind wir begeistert wie freundlich die Menschen hier sind. 

29.1.2015 Gatun-Schleusen

Als wir bei den Schleusen ankommen fährt gerade wieder ein Kreuzfahrtschiff ein. Wir besorgen sofort Tickets und begeben uns auf die Aussichtsterasse. Herrlich, wir sind ganz alleine und der Herr dort oben erzählt uns viel spannendes über die Schiffe, den Bau der neuen Schleusen und wie alles genau funktioniert. Das Kreuzfahrtschiff zum Beispiel fährt nur zum Spass die Schleusen hoch und in drei Stunden gehts wieder zurück, dieser Spass kostet 310'000 Dollar. Es fährt auf den Gatunsee, dort werden die Passagiere abgeholt und hierher gebracht, schliesslich wollen die das auch von aussen sehen. Zwei Stunden später ist es tatsächlich vorbei mit der Ruhe! Sechs Reisebusse fahren ein und wir verschwinden schleunigst. Bei Lorenz machen wir nochmals halt, essen Spätzli mit Gulasch und dürfen in seinem Garten übernachten. Wir geniessen die gute Internetverbindung, telefonieren wieder mal mit Zuhause, erledigen Versicherungskram bestellen eine neue Kamera/IPhone und Ersatzteile.

(Lorenz Resturant befindet sich auf der linken Seite, von Norden gesehen, an der Panamericana, einige hundert Meter vor der Abzweigung nach El Valle. Er freut sich über Reisende und stellt seinen Garten zum übernachten zur Verfügung)

30.1. - 2.2.2015 Playta Resort, Azuero Halbinsel

Über Google Earth haben wir einen wunderschönen Beach gefunden und machen uns auf den Weg. Endlich angekommen müssen wir feststellen das es hier unten nur ein Resort gibt, kein Strandzugang für uns. Es stellt sich jedoch heraus das sie ihren wunderschönen Platz auch als Camping zur Verfügung stellen. Super!!! Denn hier leben Papageien die sich füttern lassen, Leguane, agressive Emus, Hühner, ein zahmes Reh das denkt es sei ein Hund und viele Affen. Es ist wie im Zoo, der grosse tolle Unterschied; diese Tiere leben frei. Uns gefällts so gut in diesem Dschungel wo wir praktisch alleine sind das wir immer wieder verlängern. Auch Heidi und Max gesellen sich hierher. Am Sonntag jedoch ists vorbei mit der Einsamkeit; hunderte Panamaer kommen mit dem Bus hierher, bringen ihren halben Haushalt mit und hinterlassen eine riesen Schweinerei. So überfüllt sind anscheinend am Sonntag alle Strände in Panama. Es ist lustig mittendrin zu sein und diese typische Sonntagstreiben zu beobachten, jedoch auch schön wieder alleine zu sein. 

 3.2.2015 Laguna de La Yeguada, Stausee

Von der Pazifikküste gehts wieder hoch in die Berge zur Laguna de La Yeguada, ein Stausee, entstanden durch einen Vulkan. Hier oben ists ein wenig kühler und wir finden Platz inmitten eines Pinienwaldes an diesem wunderschönen See. Wir fühlen uns wir Zuhause und staunen nicht schlecht, denn plötzlich fährt ein grosser Lastwagen ein, Heidi und Max haben auch hierher gefunden. 

5.2.2015 Santa Fe, Kaffeeanbau und mehr bei Chons Familie

Der erste Versuch eine Kaffeeplantage zu finden scheitert, natürlich geben wir nicht auf. Schlussendlich finden wir Chon; er lebt mit seiner Frau mitten im Wald. Selbstversorger wie aus dem Bilderbuch; biologischer Anbau von Früchten (Ananas, Bananen, Passionsfrucht, Orangen, Mandarinen und Limetten) Orchideenzucht, Garten, Kaffeesträucher und Hühner. Voller Stolz zeigen sie uns ihr Hab und Gut und laden uns zum Essen an ihrem Tisch ein. Wir lernen wie Kaffe hergestellt wird, alles nach alter Tradition. Der Kaffe schmeckt köstlich und ich darf meinen eigenen Kaffee mahlen. Auch Familie Radke, die mit ihren drei Kindern 10 Monate unterwegs sind geniessts bei Chon. Es war schön euch kennen gelernt zu haben und wir drücken die Daumen für Amerika! Um eine wunderbare Erfahrung, 1kg Kaffee und eine Ananasconfi reicher verabschieden wir uns und nehmen Chon mit in die Stadt. Noch lange werden wir uns beim Kaffeetrinken an diesen Ort erinnern. 

5.-6.2.2015 Las Layas, Boquete

Wir fahren am Abend noch bis nach Las Layas. Auf dem Weg hält uns die Polizei an. Das letzte Mal sind wir mit 50 Dollar Schmiergeld davongekommen. Doch der Kerl ist eine harte Nuss. Wir tun als ob wir nichts vertsehen würden denn er will das wir die Busse zahlen. Aber nicht bei ihm sondern woanders. Das Schmiergeld will er nicht annehmen. Ich versuche eine neue Strategie und lass Tränen über mein Gesicht kullern. Der Polizist fällt aus allen Wolken, steckt sofort den Block weg und gerät fast in Panik. Ok, ok, keine Busse! No, no!! Nicht weinen, no! Er schickt uns blitzartig vom Platz und macht sich aus dem Staub. Da sind wir wieder Mal gut davongekommen:-)! Wir bleiben einen Tag in Las Layas wo wir auch Max und Heidi wiedersehen. Hoch oben in Boquete empfängt uns dann weniger schönes Wetter, es ist regnerisch und kühl. Wir schlendern durchs Dorf und wollen Geld abheben. Leider ist eine Karte Ende Januar abgelaufen und unsere letzte Kreditkarte hat sich in Luft aufgelöst, das kann doch nicht wahr sein! Am Abend stellen wir den ganzen Bus auf den Kopf, leider erfolglos. Jetzt haben wir nur noch eine Karte. Aber: die funktioniert:-))))! Wir verbringen den Abend im warmen Bus und geniessen ein Fondue; bei 15 Grad draussen genau das Richtige! 

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Kommentare: 2
  • #1

    IVO (Donnerstag, 29 Januar 2015 16:35)

    OJE DA HATTET IHR JA WIRKLICH PECH HOFFE ES BLEIBT BEI DEM EINTEN MAL WÜNSCHE EUCH NOCH EINE GUTE REISE

  • #2

    denise und cello (Samstag, 31 Januar 2015 22:14)

    hallo ihr zwei.
    was lesen wir da, sonen scheiss. das tut uns wirklich leid, gibts doch gar nicht!! falls wir irgendetwas helfen können, meldet euch! wir werden in den nächsten tagen die grenze zu nicaragua überqueren....big hug von uns.